"Pirates of Fate" von E-Angel | One Piece > MMFF (2025)

“Tell me, do you fight because you want to live - or because you are afraid to die”

Hungrige rote Irden mustern die 16-Jährige, sie kann sie auf sich spüren, während sie ihrem neuen Kapitän lauscht. Jedoch gelingt es ihr nicht, den Blick von der geflügelten Frau abzuwenden, denn selbst wenn diese sich bisher kaum zu Wort gemeldet hat, nimmt ihre Präsenz den gesamten Raum ein.
Der Körper des Wiesels spannt sich etwas an, als sie ihre Augen erneut zu Akuma gleiten lässt. Auf den Lippen der Weißhaarigen formt sich ein breites Grinsen, ehe sie ihr zuzwinkert.

Schnell lässt die Blonde ihren Blick zu ihrem Kapitän gleiten, der den Fremden bereits auf das Schiff trägt. Und auch die Rothaarige macht sich bereits auf den Weg die Höhle zu verlassen, wodurch die Präsenz von Akuma intensiver auf sie einzuwirken scheint.
Schnell setzt sie sich also in Bewegung, um Castor zu folgen. Vielleicht ist dies ihre Gelegenheit das Schiff zu erkunden, schließlich hatte sie die letzten Stunden dazu genutzt der Rothaarigen ihre Fähigkeiten zu präsentieren.

“Akuma,” ertönt die raue Stimme des Mannes, welcher sich kurz darauf räuspert. Sein Blick vom Deck nach unten geworfen, jedoch nicht auf die Frau gerichtet.
Ein dumpfer Ton, kurz, gefolgt von stampfenden Schritten und einem schleifenden Geräusch, hallt von den steinernen Wänden wieder.

“Verflucht!”

Das Wiesel nimmt Castor die Möglichkeit seinen Satz sofort fortzuführen, als sie über den noch offenen Farbeimer stolpert. Langsam zieht die Farbe über den Boden, und der Eimer beginnt Halbkreis ähnliche Muster zu malen. Tiefrote Kleckse verzieren ihre Schuhe und Hose, während der Duft von Lack erneut in ihre Nase steigt, dabei hatte sie geglaubt, dieser könnte nicht noch intensiver sein.
Erneut räuspert sich der Weißhaarige, um die Aufmerksamkeit zurück auf sich zu ziehen, seine blauen Augen auf die dicke Flüssigkeit gerichtet.

“Ich wäre dir dankbar, würdest du Leda folgen, damit ich unser neues Mitglied besser kennenlernen kann."

Das Wiesel wagt es nicht, ihren Blick zu der geflügelten Frau zu wenden, sondern folgt Castor auf das Schiffsdeck. Die Flecken auf ihrer Kleidung hat sie bereits vergessen, neugierig wie das untere Deck aussieht und was der Weißhaarige von ihr wissen will, doch dafür kann sie sich nicht von Akuma ablenken lassen.

“Ich leiste euch gerne Gesellschaft, dann …,” setzt sie an, wird jedoch von Castor unterbrochen.

“Nein,” seine Lippen kräuseln sich zu einem sanften Lächeln.
“Deine Präsenz würde uns nur ablenken.”

Kurz zögert Akuma, während das Wiesel nun neben Castor erscheint und die geflügelte Frau von oben beobachtet. Ihre weißen Haare erinnern sie von der Ferne an Wolken und die Blonde kann sich nur zu gut vorstellen, wie sich diese wohl anfühlen müssen.

Mit einem Mal formen sich auch ihre Lippen zu einem Lächeln und weiße Zähne stechen hervor. Kurz darauf beobachtet das Wiesel, wie sich die Flügel der Frau spreizen und mit einem schmelzenden Geräusch wieder geschlossen werden.

Dumpf nimmt sie jeden ihrer Schritte wahr, ihre braunen Irden auf den Mann vor sich fokussiert. Ungeduldig läuft sie durch die Kajüte des unteren Decks, während Castor es sich auf der Bettkante neben dem Fremden bequem macht. Seine Augen sind geschlossen, seine Lippen leicht geöffnet und seine Hände in seinem Schoß gefaltet.

Abrupt bleibt die blonde Frau stehen, ihre Hände zu Fäusten geballt. Mit ihrer Fußspitze tippt sie zweimal gegen den hölzernen Boden, ehe sie einen weiteren Schritt nach vorne setzt und sich gerade noch bremsen kann, zum Schlag auszuholen.
Es ist eine ihrer Gewohnheiten, gegen die Luft zu kämpfen, wenn sie sonst nichts zu tun hat. Castor hat seit gut zehn Minuten kein Wort gesprochen, ihr nicht mal einen Blick geschenkt.

Die Blonde öffnet ihren Mund, doch noch bevor sie sprechen kann, öffnet der junge Mann seine Augen. In der nächsten Sekunde steht er auch schon und geht zwei Schritte auf sie zu.
Ihr ist bereits am Tag, als das Marinequartier niedergebrannt war, aufgefallen, wie seltsam er und seine Kameradin sind. Doch wer weiß, vielleicht verspricht ihr das nur umso außergewöhnlichere Abenteuer.

“Es ist mutig von dir, einfach so zu behaupten, ein Teil der Crew zu sein.”

Schwungvoll umgeht er ihren Körper, nah genug, sodass sie seine Haut beinahe berührt, doch fern genug, um es nicht zu tun. Seine Stimme ist dabei ruhig und etwas rau und er stellt sich hinter sie.
Schnell dreht sich auch die Blonde auf ihren Absatz, um erneut in diese hellen blauen Augen zu schauen. Sie haben Ähnlichkeit mit dem hellen blauen Himmel eines schönen Sommertages, doch das Wiesel kann nur an Eiszapfen denken, die über ihrem Kopf hängen und darauf warten, ihren Körper zu durchbohren.

“Ich mag zwar jung sein,” kurz zieht sie ihre Augenbrauen in die Höhe, die Tatsache ignorierend, dass sie nur einen Schritt von ihm entfernt ist.
“Aber das heißt nicht, dass ich unerfahren bin.”

Sie kann beobachten, wie die Mundwinkel des Mannes zucken, ehe er einen Schritt zurückgeht. Seine Hände vergräbt er in den Tiefen seiner Hosentaschen.

“Wie alt bist du?”, langsam lässt er seinen Rücken zurückfallen und wird auch schon von der hölzernen Wand aufgefangen.

“Sechzehn und du?”

Sie genießt es nicht, verhört zu werden, doch ist sie bereit, sämtliche Fragen zu beantworten, wenn dies bedeutet, sie schmeißen sie nicht von dem Schiff.

“Wie lange reist du schon auf dem Meer?"

“Zwei Jahre und ihr?”

Das Wiesel ist sich im Klaren, dass er auch auf diese Gegenfrage nicht antworten wird. Mit ihrem Daumen streicht sie über die Vorderseite ihrer Finger, ehe sie diese zu einer Faust ballt.

“Wenn dir langweilig wird, weil wir nicht das sind, was du dir vorgestellt hast, wie lange bis du unser Schiff verlässt?”

Schwungvoll richtet der Weißhaarige sich wieder auf. Seine blauen Augen blicken in ihre braunen, suchend, ob der Eiszapfen sie getroffen oder verfehlt hat.

“Eine Schatzsuche verspricht viele Abenteuer, genauso wie außergewöhnliche Menschen. Deine Crew bietet beides, wieso sollte ich also gehen wollen?”

Diesmal ist sie es, die nicht direkt auf seine Frage eingeht. Sie muss sein Spiel der Fragerei nicht verstehen, um mitspielen zu können. Es kann nicht so schwer sein zu gewinnen, wenn keine Regeln festgelegt sind.

Erneut kann sie beobachten, wie seine Mundwinkel zucken, kurz, sodass sie glaubt, es sich nur eingebildet zu haben. Sie weiß nicht, was seine Frage bewirken sollen, so scheinen sie doch relativ simpel, doch sie spielt mit.

“Bist du bereit zu sterben?”

“Wieso, sollte ich mich fürchten, dass deine rothaarige Gefährtin es auf mich abgesehen hat?”

Sie kämpft lieber mit ihren Fäusten, etwas, das mehr Adrenalin ausstößt, als ein kleines Wortgefecht.

“Vermutlich.”

Die Blonde hält inne und ihre Stirn legt sich in Falten, als sich ihre Augenbrauen wie Schatten über ihre Augen legen. Diesmal hat er keine Frage gestellt, sondern geantwortet.
Sie kann die Wahrheit hinter dem simplen Wort in ihren Ohren vibrieren spüren und ihr Herz macht einen kleinen Sprung.

“Ich bin mir bewusst, dass Abenteuer Gefahr bedeuten und ich bin bereit zu kämpfen, um ein weiteres erleben zu können.”

Castor nickt. Das Wiesel kann beobachten, wie er sich über seine untere Lippe leckt, ehe er seine Zähne darin vergräbt.

“Sie ist sich ihrer Taten manchmal nicht bewusst, aber wenn es dir gelingt, ihr Vertrauen zu erobern, wirst du sehen, dass sie ein guter Mensch ist.”

Noch bevor die Blonde antworten kann, öffnet er die Tür und verlässt den Raum. Er lässt sie allein zurück, mit dem bewusstlosen Mann auf dem Bett.

Quietschend öffnet sich die hölzerne Eingangstür und lädt den Wind dazu ein Chaos in dem kleinen Raum zu schaffen. Die dunkelgrünen Vorhänge tanzen mit den Blättern, welche der wilde Luftzug von dem kleinen Tisch gegenüber des Eingangs geweht hat. Dahinter befindet sich ein weiterer Durchgang, aus welchem auch schon eine Frau mit kurzem blondem Haar gerannt kommt.
Hastig zieht sie den weißen Mantel enger um ihren Körper, während sie an den zwei Frauen vorbeigeht, um die Tür zu schließen.

“Wie kann ich euch helfen?”

Die Frau, ungefähr vierzig Jahre alt, schenkt den Unbekannten keinen Blick, sondern widmet sich den Notizen, die im ganzen Raum verteilt sind.

“Doktor Lumier behandelt gerade einen Patienten.”

Sie verstaut das Papier in einer Schublade, ehe sie nach einem Tuch greift. Vorbereitung ist alles, weshalb Doktor Lumier sie angewiesen hat, Handtücher im Eingangsbereich bereitzulegen.
Geschickt wirft sie dies zu der rothaarigen Frau, welche es mit einem einfachen Zucken ihrer Muskeln fängt. Ihre Finger graben sich in den weichen grauen Stoff, ehe sie es zu Boden fallen lässt. Vorsichtig platziert sie ihren linken Fuß auf dem Handtuch, ehe sie beginnt die Pfütze um sich zu trocknen.

“Es wurde ein Mann angespült.”, beginnt die Rothaarige, als ihre blauen Augen endlich die Aufmerksamkeit der dunkelgrünen Irden der Krankenschwester erhalten.
“Am kleinen Hafen der Marine.”

Langsam vergräbt sie die Spitze ihres Stiefels unter dem Tuch, um es vom Boden aufzuheben.

“Du wirst sie schon finden.”

Schnell wirft die Rothaarigen das Handtuch zurück zu der Krankenschwester, welche dem nassen Stoff mit einem Ducken ausweicht. Kaum sieht sie wieder auf, haben die beiden Frauen das Gebäude verlassen.

“Wieso hast du den Doktor informiert, du hattest doch gesagt …”

Noch bevor Akuma ihren Satz beenden kann, wird sie von der Rothaarigen unterbrochen.

“Ich weiß.”

Ohne stehenzubleiben, begibt sich Leda aus dem Dorf, sie hat kein Interesse daran, sich erklären zu müssen. Sie spürt die stechenden roten Augen der geflügelten Frauen auf ihrem Rücken. Prickelnd und durchdringend. Ein unangenehmes Gefühl, das sie in den Wahnsinn treibt.

“Ich habe es getan, weil es das ist, was erwartet wird.”

“Es wird erwartet, zu helfen?"

Akuma legt ihre Stirn in Falten. Sie hat bereits viel von Hilfsbereitschaft gehört, doch auch, dass man stets vorsichtig sein sollte. Es gibt immer jemanden, der einem schaden will und solange man dies nicht ausschließen kann, wieso helfen?

Sie beobachtet, wie sich die Schultern der Piratin heben und wieder senken. Rote Locken fallen dabei von vorne nach hinten und verstecken den schmalen Rücken der Frau.
Ihre Schritte sind groß, als wolle sie so schnell wie möglich von diesem Ort verschwinden, aber auch schwungvoll, wie die eines Kindes, dass es kaum erwarten kann wieder nachhause zu kommen.

“Wieso die Handschuhe?”

Akumas Augen richten sich auf die ledernen Handschuhe, die die Hände der Rothaarigen umhüllen. Ihre Finger zucken, ehe sie diese vor ihrem Körper versteckt.
Elegant bewegt sie sich vorwärts an Leda vorbei, um ihre Vorderseite zu betrachten, doch sie bleibt nicht stehen. Ihre gräulich wirkenden Augen blicken an der Weißhaarigen vorbei, während sich ihre Hände langsam hinter ihrem Rücken bewegen.

“Ich will nicht, dass du mich ansiehst.”, huscht es über die blassen Lippen der Rothaarigen.

Kurz darauf bewegt sich Akumas Mundwinkel nach oben, sie fühlt sich also doch zu ihr hingezogen.

“Ich will dir nichts tun. Ich will dich nur kennenlernen.”

Vorsichtig fährt Akumas Hand nach vorne, in der Hoffnung über die geröteten Wangen der Frau zu fahren. Doch diese duckt sich unter ihrem Arm hinweg an ihr vorbei, um ihren Weg fortzuführen.

“Leute, die mich anfassen, verlieren ihre Hände.”

Eine Warnung, die sie kein zweites Mal aussprechen wird. Doch das Grinsen der Weißhaarigen wird breiter, in ihrem Körper macht sich ein aufregendes Prickeln breit.
Das klingt nach einem spannenden Spiel, mit einem Versprechen, dass Hunger in ihr auslöst. Sie kann sich nicht entsinnen, wann jemand sie jemals abgelehnt hat. Selbst das blonde Mädchen bei dem großen Schiff hätte nicht nein gesagt.

"Pirates of Fate" von E-Angel | One Piece > MMFF (2025)

References

Top Articles
Latest Posts
Recommended Articles
Article information

Author: Margart Wisoky

Last Updated:

Views: 5991

Rating: 4.8 / 5 (78 voted)

Reviews: 93% of readers found this page helpful

Author information

Name: Margart Wisoky

Birthday: 1993-05-13

Address: 2113 Abernathy Knoll, New Tamerafurt, CT 66893-2169

Phone: +25815234346805

Job: Central Developer

Hobby: Machining, Pottery, Rafting, Cosplaying, Jogging, Taekwondo, Scouting

Introduction: My name is Margart Wisoky, I am a gorgeous, shiny, successful, beautiful, adventurous, excited, pleasant person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.